Mehr als die Hälfte aller Tore der Zwickauer Bundesliga-Handballerinnen in dieser Saison gehen auf das Konto von Diana Dögg Magnusdottir und Ema Hrvatin. Am 30. November wäre es schlecht, wenn die beiden weiter so gut harmonieren.
Vorfreude ist bei BSV-Kapitänin Magnusdottir groß
Die beginnt am 29. November und hält bereits einen Tag später für alle Fans der BSV Sachsen Zwickau ein ganz besonderes Spiel bereit. Zum Auftakt der Gruppe D kommt es in Stavanger zum Duell Island gegen Slowenien. Während Diana Dögg Magnusdottir auf jeden Fall zum finalen Kader gehört, fällt die Entscheidung bei Ema Hrvatin erst Ende kommender Woche. "Wir treffen uns am Montag zum Vorbereitungscamp in Ljubljana. Erst danach steht fest, wer mitfährt", sagt Hrvatin, die bereits 2021 für ihr Land bei der Weltmeisterschaft auflief. Völliges Neuland hingegen ist die WM für ihre BSV-Teamkameradin. Erstmals seit 2012 sind die isländischen Frauen wieder bei einem großen Turnier vertreten. "Die Vorfreude ist sehr groß. Frauenhandball wird bei uns mehr und mehr beachtet und wir haben eine gute junge Mannschaft. Wir hoffen, dass uns viele Fans in Stavanger unterstützen", erzählt Diana Dögg Magnusdottir, die mit 26 Jahren zu den erfahrensten Spielerinnen im Kader gehört. Neben Island und Slowenien spielen in Gruppe D außerdem Angola und Frankreich. Die besten drei Teams qualifizieren sich für die Hauptrunde, die in Trondheim ausgetragen wird. "Natürlich wollen wir weiterkommen. Ich denke, dass wir ehestens Angola hinter uns lassen können, wobei Überraschungen natürlich immer möglich sind", betont die BSV-Kapitänin.
Eigene Fehler kosten Zwickauerinnen die Punkte
An solch einer schnupperten die Zwickauerinnen am Mittwochabend auch im letzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause. Im Duell mit dem Tabellenzweiten Bensheim/Auerbach hielt der BSV Sachsen über 45 Minuten sehr gut mit, verlor am Ende aber 25:32 (12:14). Das lag vor allem an der eigenen Leistung. "Wir haben uns heute selber um den Lohn gebracht. Es waren zu viele einfache Fehler auf unserer Seite", so Trainer Norman Rentsch. Die Enttäuschung über die Niederlage saß auch bei den Spielerinnen tief. "Wir haben so viele technische Fehler, so viele kindische Fehler gemacht. Immer wenn es eng und wichtig war, haben wir Fehler gemacht. Vielleicht müssen wir in unseren Köpfen einfach noch mehr daran glauben, dass wir so ein Spiel gewinnen können", erklärte die sichtlich unzufriedene Rückraumspielerin Rita Lakatos.
Trainer will die Kreativität fördern
Am 27. November kommen sie und ihre Teamkolleginnen in Zwickau wieder zusammen, um sich in der Vorweihnachtszeit intensiv auf das letzte Drittel der Vorrunde vorzubereiten. In dem stehen mit den Spielen unter anderem gegen Halle-Neustadt sowie Bad Wildungen wichtige Partien im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Programm. "Wir wollen da ordentlich Punkte sammeln, um gestärkt in die Rückrunde gehen zu können. Wir haben im Dezember viel Zeit, um uns ein neues Puzzleteil im Spielsystem erarbeiten zu können. Wir werden noch mal in die individuelle Entwicklung gehen und versuchen, die Kreativität zu fördern", gibt Trainer Norman Rentsch einen Ausblick auf die kommenden Wochen.
Erschienen am 16.11.2023 von Anika Zimny (www.freiepresse.de)