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Eine Schulterverletzung hat Handballerin Natacha Buhl noch vor dem Saisonstart in der 1. Bundesliga langfristig ausgebremst. Die unfreiwillige Pause nimmt sie mit Blick auf ihre Karriere in Kauf.

Zwickau. Mit Backen hat sich Natacha Buhl auf das vergangene Heimspiel der Zwickauer Bundesliga-Handballerinnen eingestimmt. Die kleinen Kuchen kamen bei ihren Teamkolleginnen und im VIP-Raum des BSV Sachsen während und nach der Partie gegen Metzingen sehr gut an. Für die Dänin zeigt diese kleine Episode aber auch ein derzeitiges Dilemma auf: Im Alltag schränkt ihre Schulterverletzung sie kaum ein, an Handballspielen hingegen ist in den nächsten Monaten für die 23-Jährige nicht zu denken. Beim Vorbereitungsturnier in Bensheimhatte die Kreisläuferin in einer Abwehraktion wahrscheinlich den Arm überstreckt. "Das war ein ganz komisches Gefühl, ich habe den Arm nicht gespürt und habe ein bisschen Panik bekommen. Ich dachte im ersten Moment, ich habe mir die Schulter ausgekugelt. Aber es ist wohl ein Knorpelschaden, der operiert werden muss", erzählt die junge Dänin.

Entscheidung für Operation fällt sehr bewusst

Obwohl die Entscheidung für die OP das vorzeitige Saisonaus für Natacha Buhl bedeutete, hat sie sich bewusst für den Eingriff entschlossen. Zu groß sieht sie sonst die Gefahr, immer wieder Probleme mit der Schulter zu bekommen. "Ich lebe für den Sport und will noch ganz lange Handball spielen. Deshalb fällt mir die Pause jetzt auch sehr schwer, aber es ist besser so", sagt die 23-Jährige, die 2020 aus ihrer Heimat Herning nach Deutschland kam. Nach Stationen bei Zweitligist HSG Freiburg und dem Bundesligateam aus Oldenburg wechselte sie im Sommer 2022 zum BSV Sachsen. Ausschlaggebend war dafür unter anderem der Ruf von Trainer Norman Rentsch, sich sehr für die Entwicklung junger Spielerinnen einzusetzen. "Man merkt einfach immer, wie viel Leidenschaft Norman für den Handball hat. Auch das ganze Umfeld in Zwickau ist was Besonderes, mit wie viel Herz und Wille alle dabei sind. Das passt gut zu mir: Ich bin vielleicht nicht die beste Handballerin, aber mit Wille kann man viel erreichen", betont Natacha Buhl.

Im Spiel legt sich bei BSV-Kreisläuferin ein Schalter um

Wie viel ihr der Sport bedeutet und wie fokussiert die Kreisläuferin auf dem Parkett ist, fällt schnell auf. Abseits der Platte ist Buhl eher ruhig und zurückhaltend, doch im Spiel scheint es fast, als lege sich bei ihr ein Schalter um. "Ich höre immer wieder, dass ich auf dem Feld so einen Blick drauf habe. Ich merke das aber selbst gar nicht", erzählt sie mit einem Schmunzeln. Für viel Lachen in der Vorbereitung sorgte auch eine Tatsache, die der Dänin so oft bisher nicht passiert ist. Mit 1,78 Meter kann sich Natacha Buhl eigentlich nicht unbedingt über fehlende Körpergröße beschweren: "Wir haben im Training irgendwas geübt, wo ich mit Laura (Szabo, Anm. d. Red.) im Zweikampf war. Und Norman hat irgendwas mit klein und mir erzählt. Da hab ich ihn angeschaut und wir mussten beide laut loslachen." Im Vergleich zu Kreisläuferkollegin Laura Szabo fehlen der Dänin immerhin acht Zentimeter.

Trainer schätzt die Einstellung der Dänin

Während auf ihre Teamkameradinnen nach einem spielfreien Wochenende am Samstag das Duell beim punktgleichen TSV Bayer Leverkusen wartet, versucht Natacha Buhl die aktuelle Situation so positiv wie möglich zu sehen. "Ich vermisse natürlich das Adrenalin. Wenn ich nach der anstehenden OP sechs Wochen den Arm gar nicht bewegen darf, werden schon harte Tage kommen. Aber ich habe einen großen Willen und ich packe das", sagt die 23-Jährige. Besonders ihre Einstellung ist es, die BSV-Trainer Norman Rentsch an der Kreisläuferin schätzt. Umso bitterer sei die Verletzung jetzt: "Natacha hat vergangene Saison eine beeindruckende Entwicklung genommen und uns sehr viel Stabilität in der Abwehr gegeben. Sie hat ihr ganzes Herz reingehauen für die Mannschaft."

BSV Sachsen Zwickau geht selbstbewusst ins Auswärtsspiel

Die Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau wollen am Samstag ab 19 Uhr nachlegen: Nach dem ersten Saisonsieg gegen Metzingen rechnet sich die Mannschaft auch bei Bayer Leverkusen gute Chancen aus. Beide Teams haben nach drei Partien 2:4 Punkte auf dem Konto. Mit einem Erfolg könnten sich die Zwickauerinnen in der 1. Bundesliga vorerst in Richtung Mittelfeld orientieren. Während sich Leverkusen am vergangenen Wochenende mit dem Erfolg über Borussia Dortmund im Pokalwettbewerb Selbstvertrauen holte, nutzte der BSV die eigene Spielpause für ein paar freie Tage. "Auch bei uns ist mit dem Sieg gegen Metzingen Selbstbewusstsein entstanden. Die Ergebnisse vom Wochenende zeigen, dass die Liga eng beisammen ist", sagt BSV-Coach Norman Rentsch. Für die Zwickauerinnen werde es in Leverkusen wichtig sein, im Angriff bewusst zu agieren und mit guten Torabschlüssen keine schnellen Gegenstöße zuzulassen. "Dann können wir uns gut auf die Abwehr fokussieren und unsere Möglichkeiten suchen", so der Trainer.

Erschienen am 05.10.2023 von Anika Zimny (www.freiepresse.de)