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Die Bundesliga-Handballerinnen haben nach dem schlechten Saisonstart im Heimspiel gegen Metzingen überrascht. Beim 27:23-Erfolg gaben mehrere Faktoren den Ausschlag, wie "Freie Presse" analysiert hat.

Zwickau. 

Einen kleinen Wermutstropfen gab es am Samstagabend in der Sporthalle Neuplanitz. Beim unerwarteten 27:23 (13:9)-Erfolg der Bundesliga-Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau gegen die Tussies Metzingen blieben viele Plätze leer. Nur rund 350 Zuschauer waren zum zweiten Heimspiel in dieser Saison gekommen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil der Start ins dritte Bundesligajahr beim BSV ordentlich misslungen war.

Zwei klare Niederlagen und zudem vor allem vor einer Woche ein Auftritt in Solingen, der viele Fans zweifeln ließ an der Einstellung der Mannschaft. Einen Großteil der Bedenken wischte das Team von Trainer Norman Rentsch am Samstagabend beiseite: Gegen Metzingen zeigten die Spielerinnen die geforderte Reaktion und holten die ersten zwei Punkte. Ausschlaggebend dafür waren gleich mehrere Dinge:

1. Auf dem Parkett steht eine Mannschaft

In der Pressekonferenz ging BSV-Trainer Norman Rentsch doch noch einmal kurz auf die Partie in Solingen ein. Dort hätten einige Spielerinnen eine Ego-Show abgeliefert: "Wir haben klar darüber gesprochen, dass das nicht geht. Ich bin heute sehr stolz auf die Mannschaft, weil man gesehen hat, was geht, wenn man als Team zusammenarbeitet. Vor allem in der Abwehr konnten wir unsere Stärke ausspielen." Dabei sah es anfangs gar nicht gut aus für die Zwickauer-innen. Nach zehn Minuten hatten die Gastgeberinnen durch Ema Hrvatin erst zwei Treffer erzielt. Mit einer frühen Auszeit aber brachte Norman Rentsch Ruhe ins Team. Das zeigte Wirkung und mit einer starken Abwehr zwang der BSV die Gäste mehr und mehr zu Fehlern.

2. Die Kapitänin übernimmt die Verantwortung

Aus einer sehr guten Teamleistung - sechs Spielerinnen erzielten am Samstag die Tore - ragte Kapitänin Diana Dögg Magnusdottir noch heraus. Besonders in den entscheidenden Phasen übernahm die Isländerin wie so oft in der Vergangenheit die Verantwortung. Nach 40 Minuten lag der BSV zunächst klar 17:10 vorn. Doch Fehler im eigenen Angriff und die zweite Schwächephase der Partie brachten Metzingen zurück ins Spiel und beim 19:19 elf Minuten vor dem Ende war alles wieder offen. In der Phase tankte sich Magnusdottir erst mit viel Willen durch die Abwehr und traf zum 20:19, danach verwandelte sie einen Tempogegenstoß zum 21:20.

3. Torhüterin mit richtig starker Quote

Als Siebenmeterkillerin hatte der BSV Torhüterin Caroline Martins vor einigen Monaten bezeichnet, als der Wechsel der Brasilianerin nach Zwickau verkündet wurde. Gegen Metzingen hielt sie zwar nur einen von drei Versuchen von der Linie, dafür raubte sie den Gästen aus dem Spiel heraus immer wieder die Nerven. Am Ende standen 45 Prozent gehaltene Bälle für die 31-Jährige zu Buche, was im Handball eine richtig starke Leistung widerspiegelt. So wurde Martins zu Recht als Spielerin des Tages aufseiten des BSV ausgezeichnet. "Ich bin sehr erleichtert über das Ergebnis. Es ist gut, dass wir heute gezeigt haben, was wir können. Vor allem nach den zwei deutlichen Niederlagen zum Auftakt", sagte Martins, die bei der Pressekonferenz von ihren Mitspielerinnen lautstark gefeiert wurde.

4. Die Unterstützung der Fans

Auch wenn nur 350 Zuschauer in der Halle waren - die Stimmung vor allem in der Schlussphase war ähnlich euphorisch wie Anfang Januar, als der BSV ebenfalls überraschend gegen Metzingen gewonnen hatte. Bereits Ende der ersten Halbzeit hielt es kaum noch einen Anhänger auf seinem Sitzplatz, fünf Minuten vor Schluss stand dann die ganze Halle und peitschte die Mannschaft nach vorn. Das zeigte nicht nur bei den BSV-Spielerinnen Wirkung, die jetzt souverän ihre Chancen verwandelten und keinen Zweifel mehr am Heimsieg aufkommen ließen. Auf der Gegenseite vergab Metzingen hingegen reihenweise Gelegenheiten. "Du weißt jedes Mal, was dich hier erwartet", sagte Gästecoach Werner Bösch zur Kulisse.

Erschienen am 24.09.2023 von Anika Zimny (www.freiepresse.de)