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Nach einer Halbzeit auf Augenhöhe flogen den Bundesliga-Handballerinnen beim 20:32 gegen Blomberg-Lippe nach der Pause die Bälle regelrecht um die Ohren. So hinterließ das Auftaktspiel nicht nur bei den Fans einige Fragezeichen.

Zwickau. Norman Rentsch mochte nach 50 Minuten nicht mehr hinsehen. Als zum wiederholten Mal eine Spielerin der Gäste allein aufs Zwickau Tor zulief und den Konter verwandelte, drehte sich der BSV-Trainer weg und hämmerte mit der Faust gegen die Wand. 19 Gegentore in 30 Minuten bei nur acht eigenen Treffern - die zweite Halbzeit des Auftaktspiels der Zwickauer Bundesliga-Handballerinnen war eine zum Vergessen. Zwar stand vor dem Anpfiff fest, dass der Vorletzte der Vorsaison gegen die auf Platz 5 eingekommene HSG Blomberg-Lippe nur als Außenseiter ins Spiel gehen würde. Doch nach dem 12:13-Rückstand zur Pause, als alles noch offen war, erwies sich das Endergebnis von 20:32 für die Gastgeberinnen als ziemlich harte Landung.

Simona Madjovska: Froh und traurig zugleich

In der ersten Ernüchterung fiel es auch Zwickaus bester Torschützin Simona Madjovska nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. "Ich bin froh und traurig zugleich", sagte die 29-jährige Rückraumspielerin, die in ihre fünfte Saison mit dem BSV geht. "Wir haben in der ersten Halbzeit Charakter und Mentalität gezeigt, aber leider sind wir dann nach der Pause von unserem Matchplan abgekommen", begründet die Nationalspielerin von Nordmazedonien. Sie geht davon aus, dass die Fehler ab Montag im Training angesprochen und ausgewertet werden.

Trainer Norman Rentsch lieferte die erste Analyse unmittelbar nach dem Abpfiff: "Wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir im Angriff nach der Pause nicht mehr so aktiv gewesen sind, um zum Beispiel in die Nahwurfzone zu kommen." Zudem fehlte seiner Mannschaft in der Druckphase der Gäste ein Stück weit auch die Ruhe: "Wir haben dann zu hektisch über den Doppelblock werfen wollen und dadurch immer wieder Gegenkonter kassiert. Das waren genau die Situationen, die wir eigentlich vermeiden wollten", sagte er. Gäste-Trainer Steffen Birkner hatte eine etwas andere Erklärung. "Wir haben in der ersten Halbzeit deutlich zu tief gestanden. Da hat es Zwickau gut gemacht. Aber dann haben wir in der Pause erfolgreich nachjustiert."

In der Tat gaben die Gastgeberinnen, bei denen die jüngst im Pokal noch fehlenden Diana Dögg Magnusdottir und Emma Montag in der Startaufstellung standen, in den ersten 30 Minuten eine gute Figur ab. Zwickau rannte zwar zunächst einem Rückstand hinterher und ließ wie in der Vorwoche viele Würfe weg. Dennoch stand nach einer Viertelstunde eine 7:6-Führung auf der Anzeigetafel. Die positiven Aspekte will auch der Trainer in erster Linie mitnehmen. "Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt. Es gab zwei Komponenten, dass wir nicht mit zwei, drei Toren Vorsprung in die Kabine gegangen sind. Unsere eigene Chancenverwertung und ein Part, den wir nicht selbst beeinflussen können", sagte er.

Auch der nächste Gegner kam unter die Räder

Gemeint waren damit die beiden Schiedsrichter, die in dem umkämpften Spiel (insgesamt 13 Zwei-Minuten-Strafen und je eine rote Karte) immer wieder auch den Unmut der Zuschauer in der Sporthalle Neuplanitz auf sich zogen. Wirklich lange hielt sich der Trainer aber nicht mit der Kritik an den Unparteiischen auf. So ging der Blick schon zum Spiel nächste Woche bei Aufsteiger Solingen. "Wir werden auf die ersten 30 Minuten aufbauen und gehen voll motiviert und konzentriert die nächste Aufgabe an." Spannend wird es mit Sicherheit: Solingen hatte Zwickau zwar im Pokal knapp besiegt, das Auftaktspiel in der Liga bei Meister Bietigheim aber mit 20:43 verloren.

Statistik BSV: Kadovic, Martins, Corovic, Szabo (1), Jakobsson, van Stam (2), Magnusdottir (3), Lakatos (4), Hrvatin (3/2), Gierga, Montag (2), Madjovska (5), Walkowiak, Peter, Nagy. Siebenmeter: Zwickau 2/2, Blomberg 2/2. Strafen: Zwickau 6 x 2 min und rote Karte Corovic, Blomberg: 7 x 2 min und rote Karte Kaiser. Zuschauer: 366.

Erschienen am 10.09.2023 von Monty Gräßler (www.freiepresse.de)