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Am 25. März tragen die Zwickauer Handballerinnen ein Bundesliga-Heimspiel in Chemnitz aus. Um den sportlichen Aspekt des Umzugs macht sich Trainer Norman Rentsch dabei die wenigsten Gedanken.

Erschienen am 20.01.2023 in der Freien Presse von Anika Zimny

Nach fünf Punkten aus den vergangenen vier Spielen haben sich die Bundesliga-Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau eine kleine Pause verdient. Da für das Team erst am 4. Februar mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Waiblingen die nächste Partie auf dem Programm steht, haben die Spielerinnen von Trainer Norman Rentsch ein paar freie Tage bekommen. "Die ersten Spielerinnen dürften jetzt schon auf dem Weg in den Norden sein", sagte der Coach am Dienstagmittag. Erst kommende Woche bitten er und Dietmar Schmidt das Team wieder in die Sporthalle Neuplanitz.

Für Rentsch selbst steht derzeit nicht nur der sportliche Aspekt im Mittelpunkt seiner Arbeit. Da er auch Geschäftsführer des BSV Sachsen ist, geht der Blick des 43-Jährigen schon auf den 25. März. Dann richten die Zwickauer erstmals ein Topspiel der 1. Bundesliga aus. Für das fordert die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) eine Reihe von erhöhten Standards ein, die die Zwickauer vor gleich mehrere Herausforderungen stellt. Welche das sind, darüber gibt "Freie Presse" einen Überblick:

Austragungsort: Vorgeschrieben für das Topspiel sind unter anderem Tribünen auf beiden Seiten des Spielfeldes. In der angestammten Sporthalle des BSV in Neuplanitz gibt es diese nicht. Auch keine andere Halle in Zwickau verfügt über diese Vorgabe. Bei der Suche nach einer Ausweichspielstätte wurde der Verein in Chemnitz fündig. "Wir haben uns Anfang Januar das erste Mal einen Eindruck von der Hartmannhalle verschafft. Die Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt Chemnitz verläuft sehr angenehm", sagt Norman Rentsch, der von einem Topstandard rund um die Halle spricht. Kabinenanzahl, VIP-Raum - alles sei so, dass der BSV alle Möglichkeiten habe. Bei der Besichtigung der Halle mit Präsidiumsmitglied Jacek Wasilewski wurde aber ebenfalls eine Schwierigkeit direkt deutlich: Wird die volle Kapazität von 2000 Sitzplätzen auf den Tribünen ausgenutzt, sind die unteren Zuschauerreihen zu nah am Spielfeld. "Wir müssen nun schauen, wie wir das alles so hinbekommen, dass die Kamera das gesamte Spielfeld einfängt und wir gleichzeitig so viele Zuschauer wie möglich begrüßen können. Wenn wir am Ende mehr als 1000 Zuschauer haben, ist das für mich schon ein Erfolg", so Rentsch.

Rahmenbedingungen: Im Gegensatz zu einem normalen Heimspiel muss die Partie am 25. März auf einem Hallenboden ausgetragen werden, der nur die Handballlinien hat. Das ist in der Hartmannhalle nicht der Fall. "Es gibt für uns zwei Möglichkeiten: mieten oder kaufen. Zwar ist letztere Option natürlich deutlich teurer, dafür könnten wir den Boden später weiter nutzen. Für war wir uns am Ende entscheiden, müssen wir mit den Vereinsgremien besprechen", sagt Norman Rentsch, der sich für die Auswahl des Bodens auch Rat beim Thüringer HC geholt hat. Der arbeitet schon lange mit den entsprechenden mobilen Böden. Vom Bundesliga-Konkurrenten will sich der BSV zudem in Sachen mobile LED-Bande Hilfe holen. Um die Übertragung des Topspiels müssen sich die Zwickauer hingegen nicht selbst kümmern. Vom HBF-Partner sportdeutschland.tv kommt ein Team nach Chemnitz, um mit mehreren Kameras das Livebild zu produzieren.

Zuschauer: Die große Frage für die BSV-Verantwortlichen ist, wie sie ihr Stammpublikum unterstützen können, um nach Chemnitz zu kommen. So gibt es Überlegungen, Busse zu bestellen, die die Fans zur Hartmannhalle fahren. "Wir wissen um den auch für die Anhänger erhöhten Aufwand für das Spiel. Deshalb werden wir die Eintrittspreise so belassen wie in Neuplanitz. Da die Partie für uns alle Neuland ist, wird sicherlich auch was schiefgehen. Das wird uns hoffentlich verziehen, weil wir alle noch keine Erfahrung bei dem Thema haben", betont Norman Rentsch, der das Topspiel als logistisch und wirtschaftlich extrem große Herausforderung bezeichnet. In dem Zusammenhang hofft er bei den Sponsoren auf viel Verständnis, da sich diese in Chemnitz zum Teil nicht wie gewohnt präsentieren können: "Ich muss ganz klar sagen, dass wir das Spiel so machen, weil wir es müssen. Den Vereinen wird von der HBF viel auferlegt für so ein Topspiel."

Sport: Ganz bewusst hat sich der BSV Sachsen dafür entschieden, die Heimpartie gegen den SV Union Halle-Neustadt für das HBF-Topspiel vorzuschlagen. Zum einen geht der Verein davon aus, dass die Hallenser eine große Anzahl von Fans mit nach Chemnitz bringen werden. Zum anderen steht der BSV sportlich mittlerweile auf Augenhöhe mit dem Team aus Sachsen-Anhalt. In der Tabelle haben beide aktuell 7:17 Punkte auf dem Konto. "Mir sagt zwar jeder, dass es sportlich einen Unterschied macht, ein Heimspiel in einer fremden Halle auszutragen, Ich sehe den aber nicht", betont Norman Rentsch. Auch bei Auswärtsspielen habe seine Mannschaft im Vorfeld keine Möglichkeit, in der fremden Halle zu trainieren. "Wichtig ist mir, dass der Tag für die Mannschaft so stressfrei wie möglich abläuft", sagt der BSV-Trainer.