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Jenney Choinowski - 1.Ehrenspielerin des BSV

Freie Presse am 26.10.2022 von Monty Gräßler

Der 39:32-Heimsieg der Zwickauer Bundesliga-Handballerinnen gegen Leverkusen war auch für Jenny Choinowski ein ganz besonderer. Warum sie mit der Zuschauerrolle gut klar kommt und wie nah sie noch am Team dran ist.

Zwickau. Die gute Laune bei Jenny Choinowski täuschte am Samstagabend nicht. Zum einen freute sich die mit dem Karriereende im Sommer zur ersten Ehrenspielerin des BSV Sachsen ernannte Zwickauerin über den klaren 39:32-Erfolg der aktuellen Bundesliga-Mannschaft gegen den TSV Bayer Leverkusen. "Da macht das Zuschauen gleich noch viel mehr Spaß", sagt die 33-Jährige. Auf der anderen Seite ist die ehemalige Linksaußen mit ihrer neuen Situation absolut im Reinen.

"Wenn man in der aktiven Zeit wegen einer Verletzung nur auf der Tribüne saß, wäre man manchmal am liebsten aufgesprungen und mit auf die Platte gestürmt, um der Mannschaft zu helfen", erzählt sie. Diesen Impuls hat Jenny "Joy" Choinowski seit dem Abschied vom Leistungssport nicht mehr verspürt, obwohl sie sogar in der Saisonvorbereitung die meisten Heimspiele live in der Sporthalle Neuplanitz verfolgte. "Das Kapitel ist für mich mit dem Klassenerhalt irgendwo abgeschlossen", sagt sie. Insofern genießt es die langjährige Leistungsträgerin des BSV Sachsen Zwickau, deren Trikotnummer 27 in Anerkennung ihrer Verdienste nicht mehr vergeben wird, als normale Zuschauerin in die Halle zu kommen. "Ich freue mich darauf, den Mädels zuzusehen und hoffe, dass noch viele Spiele wie gegen Leverkusen dazu kommen."

Mit ihrem ersten Heimsieg als Zuschauerin hatte Jenny Choinowski durchaus geliebäugelt. "Es war sicher eine gewisse Motivation, dass wir in der vergangenen Saison etwa zur gleichen Zeit und in der gleichen Konstellation schon gegen Leverkusen gewonnen hatten", sagt sie. Auf der anderen Seite sprach auch die Entwicklung in den vergangenen Wochen inklusive dem Pokalsieg bei Frisch Auf Göppingen fürs erste Erfolgserlebnis in der Liga. "Da hat man schon gesehen, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg ist", erklärt Jenny Choinowski, die sich mit mehreren Spielerinnen nach wie vor auch privat trifft.

Der zähe Saisonstart mit der ein oder anderen deftigen Niederlage war für die einstige Kapitänin des BSV absehbar. "Bei acht Neuzugängen brauchst du als Mannschaft einfach Zeit, um zu funktionieren", erklärt sie. Das ist auch der Grund, warum das BSV-Team aus ihrer Sicht noch lange nicht am Limit angekommen ist: "Das kann eine richtig starke Mannschaft werden." Daher traut sie dem Team des Trainerduos Norman Rentsch/Dietmar Schmidt am Ende der Saison unter Umständen sogar mehr als den aktuellen zwölften Platz zu. "Ich sehe da mit Waiblingen, Halle, Oldenburg und Bad Wildungen neben Leverkusen noch weitere Mannschaften, die man schlagen kann."

Mit Vergleichen gegenüber dem Vorjahreskader, der die Saison auf Platz 13 beendet und den Klassenerhalt danach in der Relegation klar gemacht hatte, tut sich Jenny Choinowski schwer. "Da muss man einfach sehen, dass wir jetzt eine andere Spielerstruktur haben. Kaja (Kristensen) und Hannele (Nilsson) sind zum Beispiel zwei eher kleinere Spielmacherinnen, die aber mit ihrer Wendigkeit und Schnelligkeit die Lücken für die anderen Mädels reißen. Da muss man sehen, ob das immer so gut wie in den vergangenen beiden Spielen funktioniert".

Während sich Jenny Choinowski mit Ema Hrvatin (27 Liga-Treffer) und Diana Dögg Magnusdottir (25) über deren vordere Plätze in der Torschützenliste freut, äußert sie sich zur Leistung ihrer Nachfolgerinnen auf der Linksaußenposition diplomatisch. "Ich habe die Auswärtsspiele nicht gesehen und kenne ja auch den genauen Matchplan für die Spiele nicht", sagt sie. Dazu kommt, dass neben Nora Jakobsson van Stam mit Lea-Sophie Walkowiak (je 3 Treffer) eine ganz junge Spielerin zum Team gestoßen ist.

Für Jenny Choinowski selbst, die bereits während ihrer aktiven Zeit als Industriekauffrau einem Vollzeit-Job nachging, spielt Sport nach wie vor eine Rolle. "Ich gehe zum Abtrainieren zweimal in der Woche Laufen und mache einmal Krafttraining", erzählt die 33-Jährige. Ansonsten hat sie den Sommer genossen und für viele Reisen genutzt. "Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann wieder etwas im Sport zu machen. Aber das muss nicht unbedingt Handball sein", sagt sie.