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Rebeka Ertel bei einem ihrer fünf Treffer /Foto: M.Unger

Erschienen am 10.04.2022 - von Monty Gräßler

Die Handballerinnen des BSV Sachsen haben in der Bundesliga den 44. Sieg in Folge von Bietigheim nicht verhindern können. Dass Rebeka Ertl und Co. bis zum 10:10 mithalten konnten, macht dennoch Mut für den Abstiegskampf.

Fünf Tore von der Außenposition gegen den Ligakrösus SG BBM Bietigheim - Rebeka Ertl hat am Samstagabend trotz der 20:40-(10:16)-Niederlage des BSV Sachsen Zwickau durchaus Positives für die nächsten Spiele in der Handball-Bundesliga mitgenommen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Mannschaft. "Wir haben dem Gegner Aufgaben gestellt. Das war unser Plan und damit haben wir Bietigheim in der ersten Halbzeit ein bisschen ärgern können", sagte die 27-jährige Linkshänderin.

In der Tat gestaltete der Vorletzte der Tabelle das Spiel gegen den Ersten zunächst ausgeglichen, obwohl mit Ema Hrvatin, Alisa Pester und Isa-Sophia Rösike gleich drei Stammspielerinnen nicht zur Verfügung standen. Als Carlotta Fege nach 18 Minuten und einem zwischenzeitlichen 4:7-Rückstand zum 8:8 traf und Jenny Choinowski fünf Minuten später beim 10:10 erneut der Ausgleich gelang, verwandelten die 550 Zuschauer die Sporthalle Neuplanitz in ein Tollhaus.

Das war auch ein Verdienst von Rebeka Ertl, die ausgerechnet gegen das Starensemble aus Baden-Württemberg ihre jüngste Torflaute (nur vier Treffer in fünf Spielen) beendete und in den ersten 20 Minuten gleich viermal traf. "Ich freue mich, dass ich Bälle bekommen habe. Und wenn der erste Wurf reingeht, gibt einem das auch die nötige Sicherheit", sagte sie. Da klappt es dann auch mal mit einem spektakulären Heber wie beim 3:3.

"Rebeka hat heute das gezeigt, was wir von ihr auch erwarten", sagte der Zwickauer Trainer Norman Rentsch. Insgesamt haderte er nach dem Spiel etwas mit der Chancenverwertung und dem Wurfglück: "Es war sehr stark, was wir in den ersten 25 Minuten gemacht haben. Mit etwas mehr Effektivität am Kreis und zwei, drei weniger Pfostentreffern gehen wir hier nicht mit minus sechs Toren, sondern nur mit minus zwei in die Pause."

So erwiesen sich die sechs Gästetore in der Schlussphase der ersten Halbzeit als Vorgeschmack auf eine zweite Hälfte, in der die mit Weltmeisterinnen und Nationalspielerinnen gespickte Gästemannschaft letztendlich wettbewerbsübergreifend zu ihrem 44. Sieg in Folge kam. Mehrere einfache Tore resultierten daraus, dass Zwickau die taktische Variante ausprobierte, statt der Torhüterin eine siebente Feldspielerin aufs Parkett zu schicken. "Es war mir wichtig, dass als Alternative für andere Spiele zu forcieren, wo wir das vielleicht dringend brauchen, um die nötigen Punkte zu holen", begründete Trainer Norman Rentsch.

Denn während Bietigheim klar auf Titelkurs liegt, stehen Zwickau nun zwei Duelle mit direkten Kontrahenten im Abstiegskampf bevor. Der BSV (13. Platz/9:27 Punkte) tritt am Ostersamstag bei HL Buchholz Rosengarten (14./6:32) an und erwartet zwei Wochen später die HSG Bad Wildungen (12./11:31). "Gegen Bietigheim hat keiner etwas erwartet. Aber jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen müssen, um in der Liga zu bleiben. Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass wir das schaffen", sagt Rebeka Ertl, die beim BSV bis 2023 Vertrag hat.

BSV-Statistik: Kurzke, Zenner, Szott; Wick, Hausherr (1/1), Magnusdottir (5), Adams (1/1), Fege (3), Nagy, Stojkovska (1), Choinowski (3), Frankova (1), Ertl (5).

  • Siebenmeter: Zwickau 4/2, Bietigheim: 6/5.
  • Strafen: BSV 2 x 2min, Bietigheim 1 x 2 min.