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So kompakt stand die Abwehr leider nicht immer

Freie Presse am 30.11.2020 /Monty Gräßler

Die Zweitliga-Handballerinnen des BSV Sachsen haben gegen Bremen nur ein 27:27 erzielt. Da konnte sich auch Petra Nagy nicht über ihre acht Tore freuen.

Puh war das spannend! Puh war das knapp! Puh war das bitter! Die Bilder nach dem Abpfiff des Nachholspiels in der 2. Handball-Bundesliga zwischen dem BSV Sachsen Zwickau und dem SV Werder Bremen sprachen Bände: Während die Bremer Spielerinnen das 27:27 (16:14) am Samstagabend in der Sporthalle Neuplanitz wie einen Sieg feierten, gingen die Zwickauerinnen mit hängenden Köpfen vom Parkett. Klar: Das letzte Spiel vor der Weihnachtspause hatte sich der Tabellendritte anders vorgestellt.

"Wir sind enttäuscht. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und alles versucht. Trotzdem fühlt es sich im Moment wie eine Niederlage an. Das ist nicht einfach für den Kopf", sagte Petra Nagy. Die 27-Jährige war aus dem Spiel heraus mit acht Treffern die erfolgreichste BSV-Werferin gegen den Tabellenletzten aus Norddeutschland. Wirklich freuen konnte sie sich über ihre gute persönliche Quote allerdings nicht. "Zwei Punkte wären mir lieber. Es geht nicht darum, wer die Tore schießt, sondern dass wir als Mannschaft Erfolg haben. Das zeichnet uns ja eigentlich aus", sagte sie.

Eine Erklärung für den überraschenden Punktverlust, mit dem der BSV den angestrebten Sprung auf den Aufstiegs-Relegationsplatz verpasste, hatte Petra Nagy kurz nach dem Abpfiff nicht. "Wir wussten, dass wir auf einen starken Gegner treffen, der in der Tabelle nicht da steht, wo er eigentlich hingehört. Deshalb haben wir uns unter der Woche auch nochmal voll konzentriert und gut vorbereitet", sagte die Nummer 20, die ihre vierte Saison im BSV-Trikot bestreitet.

Dennoch ließ bereits die Startphase erahnen, dass Bremen nach nur einem Punkt aus den ersten acht Spielen dem BSV alles abverlangen würde. Nur ein gehaltener Siebenmeter von Charley Zenner und zwei Lattentreffer der Gäste verhinderten eine deutlichere Führung für den Tabellenletzten als das zwischenzeitliche 3:2. In der Folge schwang sich Petra Nagy mit drei Toren in Folge zum 6:4-Zwischenstand für Zwickau und insgesamt sechs Treffern bis zur Pause zur auffälligsten Spielerin der ersten Halbzeit auf. Sie glänzte nicht nur mit tollen Würfen, sondern beispielsweise auch mit einem spektakulären Rückhand-Anspiel auf Lena Hausherr. So schien das Spiel beim 12:8 für den BSV seinen erwarteten Lauf zu nehmen.

Doch Bremen gab sich nie auf und drehte nach der Pause sogar das Spiel. So leuchtete nach 40 Minuten eine 20:18-Führung für den SV Werder von der Anzeigetafel und läutete einen wahren Handball-Krimi ein. Neben Lena Hausherr, die sechs ihrer sieben Strafwürfe verwandelte, spielte auch Petra Nagy wieder eine Hauptrolle. Sie brachte Zwickau mit dem 22:21 erstmals wieder in Führung und traf später auch noch zum 26:24. Am Ende gelang es dem BSV aber nicht, diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Denn Bremen spielte in der Tat nicht wie ein Schlusslicht und verdiente sich den Punkt mit einer couragierten Leistung.

Dessen ungeachtet haderte der Zwickauer Trainer Norman Rentsch mit der Leistung seiner Mannschaft. "Ich hätte mir eine größere Fokussierung auf die gestellten Aufgaben gewünscht", sagte er und sprach von "Fehlern in allen Bereichen". Ob sein Team als Tabellendritter oder -vierter in die Weihnachtspause geht, entscheidet sich nächste Woche im Nachholspiel Solingen gegen Waiblingen. Für Petra Nagy aber steht so oder so fest: "Wir dürfen auch im neuen Jahr nicht nachlassen."