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Mit einem hart umkämpften Erfolg haben sich die Bundesliga-Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau aus der WM-Pause zurückgemeldet. Zum Knackpunkt beim Auswärtsspiel in Halle-Neustadt wurde eine doppelte Unterzahl der Gäste.

Zwickau. Wenn man die Entwicklung des BSV Sachsen Zwickauim dritten Jahr in der Handball-Bundesliga Frauen an einem Beispiel festmachen will, dann ist es die 47. und 48. Spielminute am Mittwochabend im Auswärtsspiel beim SV Union Halle-Neustadt. Im mitteldeutschen Derby lagen die Gäste aus Westsachsen in diesem Moment 17:19 in Rückstand - und hatten eine doppelte Unterzahlsituation zu überstehen. Doch statt noch weiter ins Hintertreffen zu geraten, spielte es Zwickau clever, kam durch Nora Jakobsson van Stam auf ein Tor heran und hatte Glück, dass ein Versuch von Halle-Neustadt nur neben dem Tor landete. Danach stand der 19:19-Ausgleich. "Wir haben nicht den Kopf verloren und sind cool geblieben. Das meine ich nicht nur mit Blick auf Tore. Es ist auch wichtig, in solchen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen", analysierte BSV-Coach Norman Rentsch.

Auswärtssieg für BSV Sachsen in der Tabelle sehr wichtig

Die große Tugend seines Teams habe sich dann in den letzten zehn Minuten gezeigt. In denen stand die Partie lange auf Messers Schneide, doch Zwickau behielt die Nerven und sicherte sich in der Crunchtime den wichtigen 25:22-Auswärtserfolg. Das wird beim Blick auf die Tabelle deutlich: Da sich in der hinteren Tabellenhälfte Bad Wildungen gegen Leverkusen durchsetzte, hätte die Konkurrenz aus Hessen bei einer Zwickauer Niederlage aufschließen können. So aber hat der BSV weiter zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und gleichzeitig nur noch zwei Zähler Rückstand auf Rang 8. "Ich bin sehr froh, dass es nach der langen WM-Pause so ausgegangen ist heute. Wir wollen uns da unten raus arbeiten und wenn ich die Trainingsleistung sehe, dann bin ich klar der Meinung, dass wir die Punkte sammeln", so Norman Rentsch.

Zwickauerinnen fehlt das Tempo im eigenen Spiel

Trotz der zwei Punkte war er am Ende nicht vollends zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Dass es über weite Strecken der Partie hart umkämpft auf dem Parkett zu ging, lag auch an mancher Schwierigkeit bei den Gästen. "Wir hatten kein Tempo und wollen in der Spielanlage noch deutlich breiter werden. Dann sind wir für die Gegner schwerer auszurechnen", nennt der Coach einen Aspekt. Seine Ansicht, dass die Zwickauerinnen im Derby noch einiges hätten besser machen können, teilt BSV-Kapitänin Diana Dögg Magnusdottir. Gleichzeitig sieht auch sie die Lerneffekte in der Mannschaft. "In den vergangenen Jahren hätten wir so ein Spiel wahrscheinlich eher verloren. Wir haben gelernt, die Ruhe zu behalten. Die Mentalität im Team ist sehr gut und wir glauben aneinander", sagte die Isländerin, die in Halle mit ihrem Team nicht nur auf die lautstarke Unterstützung der zahlreichen mitgereisten Fans bauen konnte. Auch ihre Eltern und ihre Schwester waren mit dabei und sind am Samstagabend beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund ebenfalls in der Sporthalle Neuplanitz. Das könnte ein gutes Omen sein. "Wir haben nie verloren, wenn sie da waren. Ich glaube, es gab neben Siegen nur einmal ein Unentschieden", so Magnusdottir mit einem Schmunzeln.

Erschienen am 28.12.2023 von Anika Zimny (www.freiepresse.de)