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Seit dieser Saison ist Stefanie Pruß zurück im Trikot der Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau. Nach dem Remis des Juniorteams am Dienstag gegen Buxtehude II hatte sie gemischte Gefühle.

Zwickau. Gleichzeitig enttäuscht und stolz - so ließ sich die Gefühlslage von Stefanie Pruß am späten Dienstagnachmittag zusammenfassen. "Wenn man auf unsere vergebenen Chancen schaut, könnte auf der Anzeigetafel auch einfach ein Tor mehr stehen", kommentierte die Kreisläuferin das 29:29 (13:14) des Handball-Drittligisten BSV Sachsen Zwickau II gegen den Buxtehuder SV II. Dass es am Ende aber für den Tabellenvorletzten der Nord-Ost-Staffel durchaus überraschend zu einem Punkt gegen den bisherigen Vierten reichte, machte sie angesichts des Spielverlaufs auch stolz. Denn vier Minuten vor dem Ende führten die Gäste 28:25. "Dass wir es zum Schluss noch so rumgerissen haben, hat mich schon überrascht. Man kann das Ding in dem Moment auch einfach weggeben", betonte Pruß, die sich in dieser Saison erstmals seit vielen Jahren wieder das BSV-Trikot überstreift.

Sieben Jahre Leistungsträgerin im Zweitligateam

Zwischen 2009 und 2016 gehörte die Kreisläuferin zu den Leistungsträgerinnen des Zweitligateams. Nach zwei Babypausen und einigen Jahren beim HV Chemnitz kehrte sie im Sommer zurück. "Ich wollte es einfach mal wieder probieren und sehen, wo ich im Vergleich zu den ganzen jungen Mädels stehe. Und ich habe gemerkt, dass ich da durchaus noch mitlaufen kann. Das macht Hunger auf mehr", erzählt die ausgebildete Physiotherapeutin, die sich im BSV-Nachwuchs jetzt zudem als Trainerin engagiert. Neben den eigenen Spielanteilen sieht sie ihre Aufgabe auf dem Feld auch ein Stück weit als Mentorin. Am Dienstag etwa kämpfte sich der BSV II nach einer schwierigen Anfangsphase und schnellem Fünf-Tore-Rückstand immer mehr in die Partie. Als die Gastgeberinnen zu Beginn der zweiten Halbzeit erstmals den Ausgleich erzielten und nach knapp 40 Minuten durch das 20:17 von Stefanie Pruß sogar klar vorn lagen, schien alles für die Zwickauerinnen zu sprechen.

Kreisläuferin sieht sich als gesetzter Mannschaftsclown

Doch vor 125 Zuschauern kam das Nervenflattern und eine äußerst spannende Schlussphase. "Den jüngeren Spielerinnen fehlt noch ein bisschen die Erfahrung. Das war bei mir damals nicht anders. Wir haben manche Dinge nicht zu Ende gespielt und müssen noch mehr Vertrauen in uns finden", sagte die 35-Jährige, die sich trotz des in weiten Teilen großen Altersunterschiedes zu ihrem Teamkameradinnen sehr wohl fühlt in der Mannschaft. Als Mutti des Teams sieht sie sich aber nicht. "Ich bin ganz klar die Oma der Truppe", antwortet sie mit einem breiten Grinsen auf die entsprechende Frage. "Na klar gebe ich meine Erfahrung als Handballerin weiter. Aber ich bin trotzdem eher der Typ gesetzter Mannschaftsclown."

Erschienen am 31.10.2023 von Anika Zimny (www.freiepresse.de)