Für Kreisläuferin Laura Szabo ist die Bundesliga Neuland - Die Ungarin soll das Team emotional mitnehmen.
Sie war die Erste, die Norman Rentsch an die Mulde gelotst hatte. Bereits im Januar verkündete der BSV die Verpflichtung von Kreisläuferin Laura Szabo für die neue Spielzeit. Unisono berichten beide Seiten von offenen, tollen Gesprächen: "Norman sagte, dass er ein wirklich gutes Team für die nächste Saison zusammenstellen will. Das Projekt hat mir gefallen, damit kann ich mich identifizieren. Zudem wollte ich mich in einem anderen Land ausprobieren, weil ich bis jetzt immer nur in Ungarn gespielt habe", erzählt die 25-Jährige, die in Budapest geboren wurde.
In der Donaumetropole lief sie ab 2021 für MTK Budapest auf. Drei Jahre zuvor hatte die 1,84 Meter große Blondine ihr Debüt in der Nationalmannschaft gegeben. 2021 bei der Weltmeisterschaft in Spanien spielte sie auch das vorerst letzte Mal für Ungarn, aber das soll noch nicht das Ende der internationalen Karriere sein. "Ich will mich wieder zurückkämpfen", sagt Laura Szabo, die sich zunächst aber erst einmal an der Mulde zurechtfinden möchte. Zwar kann sie sich mit Laura Nagy oder Neuzugang Rita Lakatos in ihrer Heimatsprache unterhalten. Nichtsdestotrotz lernt sie bereits seit ihrer Vertragsunterschrift ein bis zweimal in der Woche Deutsch bei einer Lehrerin. Ansonsten spricht sie sehr gut Englisch.
BSV-Trainer Norman Rentsch ist eine komplikationslose Verständigung durchaus wichtig, aber er erwartet natürlich in erster Linie einiges auf dem Parkett von der robusten Handballerin aus dem Land der Magyaren. "Unser Spiel wird durch sie variabler. Laura kann den Mädels im Rückraum eine Menge helfen. Sie kann etwa einen Block für Ema Hrvatin stellen, die für ihren Wurf Sicherheit braucht", erklärt der BSV-Coach. Und das ist noch nicht alles: "Laura ist selbst torgefährlich, immer anspielbar für unsere Kreativen. Vor allen Dingen soll sie aber die Mannschaft emotional und mental mitnehmen. Sie kann und will das."
Was Laura Szabo, die in Zwickau einen Zweijahresvertrag bis 2025 unterschrieben hat, auf dem Handballfeld kann, wird sich zeigen. Den nötigen Biss und das nötige Selbstvertrauen bringt sie mit: "Ich weiß, dass wir zuerst die Klasse halten sollen. Aber wir haben keinen Druck vom Verein, und da ich eine Maximalistin bin, würde ich sehr gern im Mittelfeld der Tabelle ankommen", sagte die Kreisläuferin bei der offiziellen Teampräsentation der Zwickauerinnen und fügte an: "Ich weiß nicht, ob wir das erreichen. Aber träume groß und schaffe es."
Diese gehen in ihr drittes Jahr in der Bundesliga, die für Laura Szabo Neuland ist. Zwar hat sie sich in den vergangenen Monaten bereits Spiele angeschaut, doch selbst auf der Platte zu stehen, ist dann doch noch einmal etwas anderes. Respekt hat sie davor, Bammel nicht im Geringsten: "Wenn du alles für das Team gibst, wird sich das am Ende auch lohnen", blickt sie optimistisch auf die Saison voraus.
Erschienen am 05.09.2023 von Thomas Treptow (www.freiepresse.de)