Von Anika Zimny / Freie Presse
Die Bundesliga-Handballerinnen aus Westsachsen warten seit vier Spielen auf die nächsten Punkte. Norman Rentsch sah beim 25:33 in Oldenburg aber eine Leistung, an der er wenig kritisieren wollte.
Norman Rentsch war am Samstagabend bewusst, dass nicht alle Anhänger des BSV Sachsen Zwickau seine Meinung teilen dürften. "Wir haben grundsätzlich besser Handball gespielt als vor einer Woche bei der Niederlage gegen Bensheim/Auerbach. Es gab heute viele Situationen, die mich positiv stimmen. Auch wenn der eine oder andere Fantrainer da eine andere Meinung haben wird", sagte der BSV-Coach nach der 25:33-Niederlage beim VfL Oldenburg. Seine Mannschaft wartet damit weiter auf die ersten Punkte seit Ende März und bleibt vorerst Tabellenelfter der 1. Bundesliga. Da auch die Sport-Union Neckarsulm am Samstagabend verlor, haben die Zwickauerinnen noch immer einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang. Den direkten Abstieg hat das Team jetzt auch rechnerisch schon verhindert. Schlusslicht Waiblingen hat zehn Punkte Rückstand auf den BSV und bei noch vier verbleibenden Spielen keine Chance mehr vorbeizuziehen.
Dass es in Oldenburg nicht zum Erfolg für den BSV reichte, lag auch an der Stärke des Gegners. Die Niedersächsinnen feierten gegen Zwickau ihren sechsten Sieg in Serie. "Oldenburg hat sich zuletzt toll entwickelt und wir haben gegen sie über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt", so Norman Rentsch. Vor allem in der ersten Halbzeit agierte seine Mannschaft auf Augenhöhe und konnte die Partie bis zum 10:11-Halbzeitstand aus Zwickauer Sicht ausgeglichen gestalten. Nach Wiederanpfiff war es eine Schwächephase des BSV zwischen der 37. und 41. Spielminute, die zur Vorentscheidung führen sollte. Oldenburg zog da von 15:14 auf 19:14 davon und hielt seinen Vorsprung auch dank einer stark aufgelegten Neele Reese im Tor, die zahlreiche Paraden zeigte. "Wir haben 14 freie Chancen und zwei Siebenmeter vergeben. Wir müssen im Nahwurfbereich einfach bewusster agieren und brauchen eine höhere Effizienz. Wenn es da besser läuft, können wir gesicherter nach hinten spielen und auch in der Abwehr besser arbeiten", nannte Norman Rentsch die Aspekte, die seine Mannschaft verbessern muss. Zudem müsse in der Abwehr öfter beherzter zugegriffen werden.
Im Training will er unter der Woche trotzdem nicht versuchen, zu viel anders zu machen. In der Schlussphase der Saison - noch vier Spieltage stehen in der 1. Bundesliga an - sei es weniger die taktische Ausrichtung, die am Ende über Sieg und Niederlage entscheide: "Es kommt jetzt viel auf den Körper und Geist an. Es sind purer Wille und Kampf gefordert." Für die Zwickauerinnen spricht in den nächsten Wochen, dass sie gegen alle kommenden Gegner in der Hinrunde überzeugen konnten. In Buxtehude wurde knapp verloren, gegen Metzingen, Neckarsulm und Waiblingen gewonnen. "Wir haben eine gute Ausgangssituation, denn wir haben es in der eigenen Hand, den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Ich bin relativ optimistisch, dass wir das packen werden", so Norman Rentsch.