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Die Drittliga-Handballerinnen haben es beim 27:26 gegen Neubrandenburg unfreiwillig spannend gemacht. Warum die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg trotzdem enorm groß war.

Zwickau. Sie lächelten die wacklige Schlussphase am Sonntagnachmittag einfach weg: Nach dem ersten Saisonsieg in der 3. Liga war die Stimmung bei den Handballerinnen des Zwickauer Juniorteams gelöst. "Es ist sehr befreiend, endlich gewonnen zu haben", sagte Kapitänin Kristin Dräger. Nach vier Niederlagen zum Saisonstart kam aus ihrer Sicht das erste Erfolgserlebnis nach dem Aufstieg genau zum richtigen Zeitpunkt. "Wir haben jetzt drei Wochen Spielpause. Und da ist sehr wichtig, mit einem guten Gefühl reingehen zu können", sagte sie.

Von Sechs-Tore-Vorsprung bleibt nicht viel übrig

Trainerin Daniela Diener sieht das ähnlich. "Wir haben die Punkte dringend gebraucht, um in der Tabelle nach oben zu kommen und auf lange Sicht doch noch den siebenten Platz anpeilen zu können", sagte sie. Da der Deutsche Handballbund die Drittligastaffeln im nächsten Sommer von 48 auf 36 Mannschaften abspecken will, muss die zweite Mannschaft des BSV Sachsen Zwickau in der zwölf Mannschaften starken Staffel Nordost fünf Teams hinter sich lassen, um die Klasse zu halten.

Das Duell der beiden bis dahin sieglosen Aufsteiger nahm am Sonntag in der Sporthalle Neuplanitz einen ungewöhnlichen Verlauf. So staunten die gut 100 Zuschauer nicht schlecht, als nach knapp sieben Minuten eine 6:0-Führung für Zwickau auf der Anzeigetafel stand. "Wir haben die ersten zehn Minuten komplett verschlafen", ärgerte sich Gäste-Trainerin Annamaria Ilyes. Die einstige Bundesligaspielerin fand in der Auszeit aber offenbar die richtigen Worte. Denn nach einer Viertelstunde war Neubrandenburg bis auf ein Tor an den BSV herangekommen. Da wunderte es keinen, dass sich das Zwickauer Trainerduo Alin Bosneac/Daniela Diener für eine Auszeit entschied.

Jasmina Gierga: Neun und Einladung vom DHB

Danach war es vor allem Jasmina Gierga, die mit vier Toren alleine in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit großen Anteil daran hatte, dass Zwickau das Spiel wieder in den Griff zu bekommen schien. Die 20-jährige Rückraumspielerin, die in der Vorwoche eine Einladung zum nächsten Lehrgang des U-20-Nationalteams bekommen hatte, traf gegen Neubrandenburg insgesamt neun Mal und verwandelte dabei in der 43. Minute auch einen Siebenmeter, nachdem Zwickau zuvor zwei Strafwürfe verworfen hatte. Zu dem Zeitpunkt schien das 21:14 für die Gastgeberinnen die Vorentscheidung zu sein.

Auch acht Minuten vor Schluss lag Zwickau noch mit sieben Toren (26:19) vorn. Neubrandenburg gab sich aber nicht auf und kämpfte sich Tor um Tor heran, während der BSV sich zwei Zeitstrafen einhandelte und im Angriff zu viele falsche Entscheidungen traf. 64 Sekunden vor Schluss waren die Gäste bis auf zwei Tore herangekommen. Doch letztlich zitterte Zwickau die ersten beiden Saisonpunkte ins Ziel. Das Anschlusstor fiel mit dem Abpfiff.

Statistik BSV: Wehner, Wasilewski, Meinel; Will (5), Moritz, Hippmann, Gierga (9/1), Weise, Pruß (2), Walkowiak (3/1), Peter (3), Dräger (1), Diener, Nagy (4)

Erschienen am 01.10.2023 von Monty Gräßler (www.freiepresse.de)